Grafiken & Gemälde

Schwerpunkte der Sammlertätigkeit von Helmut A. Crous waren Stadtansichten und kartografisches Material vergangener Jahrhunderte. Die mehr als 800 Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Stiche und Karten liefern ein Kaleidoskop der kaiserstädtischen Geschichte und der angrenzenden Gebiete und Länder.

Stadtgeschichte in Bildern

Das älteste Blatt der Sammlung Crous ist ein Holzschnitt aus dem Jahre 1492, eine Stadtansicht aus Conrad von Bothos „Sachsenchronik“. Auch der erste perspektivische Plan von Aachen, ein 1572 von Simon Novellanus und Franz Hogenberg gefertigter Kupferstich, befindet sich in der Sammlung.

Andere Grafiken halten stadthistorische Ereignisse wie die Erstürmung des Rathauses während der Religionsunruhen im Jahre 1611 oder den Monarchenkongress von 1818 bildlich fest und dokumentieren die Entwicklung der Stadt Aachen. Gleichzeitig bieten sie dem kunsthistorisch Interessierten spannende Einblicke in die Geschichte der Grafik. Ein um 1760 entstandener altkolorierter Kupferstich weist die Komphausbadstraße als Mittelpunkt des neuen Kurviertels aus. Hundert Jahre später zeigt eine Ansicht von William French und William Carse die Stadt als Industriestandort mit rauchenden Schloten, fahrenden Zügen und dem Rheinischen Bahnhof, dem Vorläufer des heutigen Hauptbahnhofs. In einer Aquatinta-Zeichnung aus dem Reisewerk des englischen Pfarrers John Gardnor von 1791 werden St. Adalbert und das Adalbertstor dem Zeitgeist entsprechend inmitten einer romantischen Natur präsentiert.Die einst gemeinsame und heute grenzüberschreitende Geschichte Aachens mit seinen Nachbarländern Belgien und den Niederlanden wird besonders im kartografischen Bestand der Sammlung Crous deutlich.

Auch im Grafikbereich wurden und werden die ursprünglichen Bestände der Sammlung Crous durch Schenkungen oder Zukäufe kontinuierlich erweitert. Der Hauptteil der grafischen Bestände ist in einem Katalog aus dem Jahre 2004 erfasst und kunstwissenschaftlich bearbeitet. Es wird angestrebt, alle Grafiken als Scans in das digitale Verwaltungsprogramm zu integrieren.

Gemälde – von unbekannten Meistern

Zwei Ölgemälde aus dem Privatbesitz des Helmut A. Crous fanden Eingang in die Sammlung Crous. Das eine stellt das Aachener Münster (1830) dar, das andere ist ein Stadtporträt Aachens (1842), das ein unbekannter Künstler in Öl auf den Deckel einer Souvenirdose malte.

Im Jahr 2000 brachte eine Schenkung des AKV-Senats der Sammlung Crous 55 Miniaturtafeln, die in besonderer Weise das Thema der Aachener Stadtgeschichte berühren. 52 Tafeln stammen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und bilden 26 Herrscher ab, die in Aachen gekrönt wurden. Diese Miniaturtafeln stellen eine „vereinfachte“ Version der Kaisergalerie im Frankfurter Römer dar. 3 weitere Tafeln aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigen die Kaiser des Deutschen Kaiserreichs: Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. Auf jedem der Aachener Täfelchen befindet sich auf der Rückseite eine handschriftliche Kurzlegende zu dem jeweiligen Herrscher.

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